13. Impuls - Das Vater Unser: Die Pizza Margerita des Glaubens

Eva Krumnacker, 31.03.2024

Es ist Freitagabend und ein Kumpel feiert bei sich eine kleine Party. Es wird viel gelacht, es werden Bierchen geöffnet und irgendjemand blockiert bestimmt seit 5 Minuten die Toilette. Da klingelt es an der Tür. Die Pizza ist da! Erleichterung ist bei der Partygesellschaft zu spüren, denn Hunger hat im Laufe des Abends fast jeder. Pizza ist schnell bestellt und schmeckt fast jeder Person. Sortentechnisch kommen aber nicht alle auf einen Nenner. Für den einen sind Salami und Schinken unentbehrlich, die vegetarische Fraktion hätte aber lieber Grillgemüse. Gorgonzola ist auch nicht für jeden Gast das Wahre, genauso wenig wie Rucola. Aber eine Pizza wird wirklich immer bestellt: Pizza Margerita. Der kleinste gemeinsame Nenner. Damit wird fast jeder Gast glücklich.

 

Wie schlage ich jetzt den Bogen zum Gebet?

Luca hat uns vor ein paar Tagen von einer wahren Goldader Schönstatts erzählt: Der GTO – Die Geistliche Tagesordnung. Für viele hat das Beten einen festen Platz in der persönlichen GTO. Und damit wären wir wieder bei der Pizza. Jesus hat uns die Pizza Margerita des Glaubens geschenkt: Das Vater Unser. Er lehrte seinen Jüngern das Gebet der Gebete. Überall bekannt – Nahrhaft – Schmackhaft – Geht immer. So wie Pizza Margerita eben.

 

Was beten wir da nochmal?

Im Vater Unser reden wir Gott als unseren Vater an; eine vertraute und intime Anrede. Gott wird nahbar und scheint nicht mehr so weit entfernt. Dadurch das Gott unser aller Vater ist, wie wir im Gebet betonen, haben wir auch ganz viele Glaubensgeschwister.

Der Teig: Die Basis einer guten Pizza ist guter Teig. Im Gebet ist das das persönliche Gespräch mit Gott. Zu Beginn des Vater Unser sagen wir: „Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.“ Wir machen erstmal klar, wer oder was Gott für uns bedeutet und was wir Gott auch zusprechen. Eine gute Basis, um darauf unsere Bitten aufzubauen.

 

Der Belag: Kommen wir zu dem, was Pizza ausmacht – guter Belag! Im Falle des Vater Unser sind das die Bitten, die im Anschluss kommen. Wir bitten Gott, dass wir mit all dem versorgt werden, was wir zum Leben brauchen. Wir bitte um Vergebung und darum, nicht in Versuchung geführt zu werden. Letztendlich bitten wir Gott auch, uns von dem Bösen zu erlösen. Was bei diesem Gebet besonders auffällt: Das Vater Unser enthält kein einziges „Bitte“! Dennoch bitten wir Gott als Gemeinschaft der Christen in Wir-Formulierungen um verschiedene Dinge. Das Vater Unser ist ein sehr direktes und gemeinschaftliches Gebet, das verbindet.

 

Das Vater Unser ist so wie die Pizza Margerita auf der Party: Der kleinste gemeinsame Nenner. Damit wird fast jeder glücklich. Es ist überall bekannt und immer abrufbar. Es geht immer und tut immer gut. Doch das Vater Unser ist auch eine Idee, was und wie wir beten können. Doch wie, wenn wir selbst Pizza machen, können wir alle Zutaten, die uns einfallen, verwenden. Wir können das Vater Unser um persönliche Bitten erweitern. Starte beim nächsten Gebet mit dem Teig und belege es mit allem, was dir auf dem Herzen liegt. Vielleicht hast du dann eine leckere Salami-Hawaii-Pizza mit Gorgonzola und Oliven, die nur dir schmeckt, aber dafür ganz besonders.

 

Wir hoffen, wir konnten deine Fastenzeit mit unseren Gedanken bereichern und dir die Scherben und Goldadern des Glaubens näherbringen. Mit dem Osterfest endet die Fastenzeit und damit auch unsere Impulsreihe für dieses Jahr. Falls du noch nicht genug bekommen kannst, schau doch auf dem Reiter „Was bisher geschah“ vorbei. Dort findest du alle Impulse aus den Jahren 2022 und 2023. Danke, dass du mit uns durch diese Fastenzeit gegangen bist und dir unsere Gedanken zu Scherben und Goldadern durchgelesen und angehört hast. Wir hören uns sicher wieder 😉 Aber jetzt wünschen wir dir ein gesegnetes Osterfest.