15. Impuls 


In einer neuen Welt sein


Hans-Martin Samietz, 25.03.2023

In was für einer Welt leben wir?

Was war das Neue des Christentums?

Was wird mit meiner Liebe zu Maria oder einem anderen Menschen?

Fragen über Fragen – wir wollen diesen nachgehen. Willkommen zum Glutzeit-Impuls, heute mit einer kleinen Bibelmeditation und einem geheimnisvollen QR-Code.

Das Liebesbündnis – das Prinzip Jesu für seine Jünger

 

"Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war. Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer! Zum zweiten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Zum dritten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil ihn Jesus zum dritten Mal gefragt hatte“ (Joh 21, 13-17).

Es ist nicht dieses wiederholte Gefragtwerden - obwohl er dieselbe Frage eben schon zweimal klar beantwortet hat - die Petrus trifft. Ihn trifft die Erinnerung an einen seiner schwerwiegendsten Fehler, plötzlich, unerwartet. Das darf doch nicht wahr sein, das hatte ich ganz vergessen, könnte es Petrus da plötzlich siedendheiß eingefallen sein. Genau dreimal stand er offen nicht zu seinem Freund, damals an dem Abend, bevor sie ihn ans Kreuz hängten, dort beim Feuer im Hof des Palastes. Und er hatte es ihm vorher angekündigt: Du wirst mich verleugnen und der Hahn wird dreimal krähen!

 

Das Liebesbündnis – als Freunschaft, die Wachstum fördert

 

Was für ein guter Freund/eine gute Freundin der/die dich so liebevoll heranführt an deinen kritischsten Moment:

Guter Freund/gute Freundin: „Liebst du mich?“

Du: Ja klar, du weißt, dass ich dich liebe!

Guter Freund/gute Freundin: Siehst du, weil du die Kraft hast mich zu lieben, findest du auch die Kraft dich zu lieben!

Du: He, wie meinst du das?

Guter Freund/gute Freundin: Okay, ich probiere es nochmal: Liebest du mich?

Du: Ja, klar!

Guter Freund/gute Freundin: Und?

Du (verwundert): Ich weiß nicht, was du von mir willst!

Guter Freund/gute Freundin: Wie schaffst du es mich zu lieben?

Du: Das habe ich von dir gelernt!

Guter Freund/gute Freundin: Genau! Steht dann noch etwas zwischen uns?

Du: Eigentlich nicht! (Du lächelst und lässt dein dummes Wort von damals hinter dir.) Danke dir für dein großes Herz!

Guter Freund/gute Freundin: Ebenso! (er/sie lächelt)

 

Das Liebesbündnis - eine Einladung man selbst zu sein

 

Freundschaft ist ein Ort, an dem es nicht darauf ankommt, wie du ankommst, sondern, dass du kommst, wie du bist. Freundschaft ist ein Ort, wo schwere Dinge leicht werden, weil du im Aufwind einer Liebe getragen bist.

 

Das Gnadenkapital – die zentrale Übung des schönstättischen Liebesbündnisses

 

Das hier ist auch einen Ort, an dem du lassen kannst, was dir schwer fällt, oder anbieten kannst, was dich bewegt:

Ein kleines Computerprogramm verwandelt dort, dass was du in das Feld „Deine Nachricht fürs Gnadenkapital“ eingibst nach „Absenden“ in einen Code, der nichts mehr von dem erahnen lässt, was du als Anliegen hattest. So ist es auch mit der Zuneigung Gottes: Sie verwandelt, was nicht leicht für dich ist, in besondere Zeichen seiner liebenden Gegenwart.

Schönstatt glaubt, dass das, was bei der Gottesmutter an innerer Liebesbereitschaft landet, automatisch bei Christus landet. Beide verstehen sich im Himmel sehr gut miteinander. Die Gottesmutter nimmt Christus nichts von seinem Glanz. Probiere es gerne einmal aus.


Ein möglicher Ablauf einer Gruppenstunde zum Thema Liebesbündnis mit dem oben zusammengestellten Material

 

  1. Gemeinsames oder persönliches Lesen und Reagieren auf Joh 21, 13-17
    1. Die Mediation „Es ist nicht dieses wiederholte Gefragtwerden …“ kann im Rahmen einer persönlichen Beschäftigung zur persönlichen Lektüre empfohlen werden.
    2. Eine Methode wäre
      1. Jeder Teilnehmer bekommt einen Zettel und einen Stift.
      2. Joh 21, 13-17 wird laut vorgelesen.
  • Unmittelbar nach Beendigung der Lesung ergeht der Auftrag an die Teilnehmer: Was geht Petrus durch den Kopf. Versucht es in Form einer kurzen Nachricht an Jesus ins Wort zu bringen.
  1. Kurzreferat des Schönstattkenners über die Bedeutung einer Freundschaft auf Augenhöhe für die Ausbildung einer Freundschaft zu Jesus.
    1. Ursprüngliche Bezeichnung für Liebesbündnis in Schönstatt – „contractus bilateralis“
    2. Gott bindet sich an die Entscheidung eines Menschen (Verkündigung)
    3. Der Stellenwert unseres Willen bei der Begegnung mit Gott.
    4. Der Stellenwert sichtbarer Modelle bei anderen Menschen/der Gottesmutter Gott ihren Willen kundzutun.
  2. Joh 21 13-17 und den abgedruckten Dialog als einen verbundenen Text in verteilten Rollen (vier Rollen! Jesus, Petrus, 1. Freund:in, 2. Freund) laut vorlesen lassen.
    1. Darüber ins Gespräch kommen.
    2. Den Kurzen Input „Freundschaft ist ein Ort …“ ggf. mit einbringen.
  3. Eine kleine Bündnisandacht mit Hilfe des QR-Codes und der Handys der Teilnehmer als Abschluss durchführen.
    1. Lied zum Einstieg
    2. Text um den QR-Code als Meditation am Beginn lesen.
    3. Zeit zum Eingeben der Anliegen lassen.
    4. eine kurze Rückmelderunde machen zur Frage: Was war mit an diesem Vorgang jetzt wichtig?
    5. Gemeinsame Liebesbündniserneuerung
    6. Lied zum Abschluss