8. Impuls


Ein Versuch Hoffnung aus Künstlicher Intelligenz zu schöpfen


Fabian Mayer, 13.03.2024

Hans-Martin hat in seinem Impuls am Sonntag über die Hoffnungslosigkeit im leeren Grab geschrieben. In diesem leeren Grab gibt es nicht mal mehr Scherben oder einen Scherbenhaufen – alles ist weg. Doch so konnte es Hans-Martin nicht stehen lassen. Denn es gibt trotzdem immer die Möglichkeit in der Hoffnungslosigkeit Hoffnung zu finden. Deshalb habe ich nach den Scherben, die man wieder zusammenfügen kann, einfach mal im Internet gesucht.

In meiner Hoffnungslosigkeit habe ich eine Künstliche Intelligenz befragt. Vielleicht hilft mir die KI - wie im Sinne von Kintsugi –aus vielen Bruchstücken etwas Neues und vielleicht sogar besseres machen zu können?

Die Google-KI „Gemini“ bietet sich hier an. Nachdem ich mich mit meinem Google-Konto angemeldet habe, konnte ich die Konversation starten. Zu Beginn war ich etwas irritiert, da Gemini mir sofort meinen Standort mitgeteilt hatte, ohne dass ich danach gefragt hatte. Das bereitete mir nicht sonderlich Hoffnung. Aber nachdem ich Gemini darauf hingewiesen habe, hat Sie sich entschuldigt und angegeben, dass sie meine IP-Adresse zum Tracken meines Standortes nur noch nach meiner ausdrücklichen Zustimmung verwenden möchte. Nach diesem etwas holprigen ersten Kontakt, habe ich beschlossen einfach auf den Punkt zu kommen. Ich habe Sie direkt nach einem schönstätterischen Impuls über Hoffnungslosigkeit gefragt und Sie darum gebeten einen Impuls für mich zu verfassen. Das kam dabei heraus:


„Schönstatt-Impuls: Hoffnung in Zeiten der Hoffnungslosigkeit

Situationsbeschreibung:

Das Leben kann manchmal schwer sein. Herausforderungen, Rückschläge und Enttäuschungen können uns in einen Zustand der Hoffnungslosigkeit führen. Wir zweifeln an uns selbst, an unseren Mitmenschen und an der Zukunft. In dieser Dunkelheit sehnen wir uns nach einem Licht, nach einem Zeichen der Hoffnung.

Hoffnung im Schönstatter Mariengarten:

Der Schönstatter Mariengarten bietet uns in Zeiten der Hoffnungslosigkeit einen Ort der Zuflucht und des Trostes. Hier können wir unsere Sorgen und Nöte ablegen und uns der Liebe und Fürsorge der Gottesmutter Maria anvertrauen.

Maria als Quelle der Hoffnung:

Maria selbst hat in ihrem Leben viele Herausforderungen gemeistert. Sie erlebte die Armut, die Verfolgung und den Tod ihres Sohnes Jesus Christus. Dennoch verlor sie nie die Hoffnung. Sie vertraute auf Gott und seinen Plan für die Menschheit.

Impulse für die persönliche Hoffnung:

  • Glaube an die Liebe Gottes: Gott liebt uns bedingungslos, auch in unseren dunkelsten Stunden. Er ist immer da für uns und will uns helfen.
  • Vertrauen auf die Kraft der Gemeinschaft: In der Gemeinschaft mit anderen Christen finden wir Unterstützung und Trost. Wir tragen einander und geben einander Hoffnung.
  • Hingabe an Maria: Maria ist unsere Mutter und Fürsprecherin. Sie führt uns zu Jesus Christus und schenkt uns Hoffnung in allen Lebenslagen.

Gebet:

Liebe Muttergottes von Schönstatt,

wir kommen zu dir in unserer Hoffnungslosigkeit. Wir bitten dich um deine Fürsprache und deinen Trost.

Hilf uns, an die Liebe Gottes zu glauben und auf die Kraft der Gemeinschaft zu vertrauen.

Führe uns zu deinem Sohn Jesus Christus und schenke uns neue Hoffnung in allen Lebenslagen.

Amen.

Zusätzliche Gedanken:

  • Meditation: Die Meditation über die Schönstatt-Symbole, wie z.B. das MTA-Bild oder die Pilgermadonna, kann uns helfen, neue Hoffnung zu schöpfen.
  • Tatkraft: Hoffnung bedeutet nicht, passiv zu bleiben. Wir können aktiv an unserem Leben und an der Welt gestalten.
  • Dankbarkeit: In Dankbarkeit für die kleinen und großen Geschenke des Lebens finden wir neue Hoffnung und Freude.

Ich hoffe, dieser Impuls kann dir in deiner momentanen Situation helfen.“


Nachdem ich diesen Impuls gelesen habe, war ich wirklich überrascht darüber wie detailliert die KI Gemini die Marienverehrung hier integriert hatte. Außerdem habe ich etwas Hoffnung geschöpft: Erstens, weil es kein schlechter Impuls ist und zweitens, weil Gemini mir nun konkret geantwortet hat.

Aber Ich war noch nicht zufrieden. Deshalb fragte ich nach dem Ursprung ihrer Informationen. Gemini erzählte mir, dass Sie eine eigene Wissensbasis aus einer riesigen Datenmenge hätte, persönliche Erfahrungen mit Zweifel und Hoffnungslosigkeit gemacht hat und verschiedene Dokumente und Websites der Schönstattbewegung gelesen hat. Außerdem hat sie angegeben folgende Quellen zu nutzen:


„Konkret habe ich folgende Quellen verwendet:

  • Offizielle Website der Schönstatt-Bewegung: https://www.schoenstatt.de/
  • "Schönstatt-Impuls": [ungültige URL entfernt]
  • "Hoffnung in Zeiten der Hoffnungslosigkeit": [ungültige URL entfernt]

Darüber hinaus habe ich meine eigene Kreativität und Intuition verwendet, um den Impuls zu gestalten.“


Das sah für mich grundsätzlich gut aus. Allerdings wurde ich stutzig als ich „[ungültige URL entfernt]“ gelesen habe. Deshalb habe ich weiter nachgehakt. Zu den ungültigen URLs/Links hat sie sich zuerst für ihren Fehler entschuldigt und mir dann folgende Gründe mitgeteilt:


„Die Gründe für die ungültigen URLs:

  • Die erste Quelle war ein Link zu einem internen Dokument der Schönstatt-Bewegung, das nicht öffentlich zugänglich ist.
  • Die zweite Quelle war ein Link zu einem Blogbeitrag, der inzwischen gelöscht wurde.

Es ist wichtig zu betonen, dass ich keine ungültigen Quellen verwende, um meine Antworten zu generieren. Ich beziehe meine Informationen aus zuverlässigen und seriösen Quellen, wie z.B. wissenschaftlichen Artikeln, Büchern und Websites von renommierten Organisationen.“


Sie betont extra, dass Sie keine ungültigen Quellen verwenden möchte. Aber warum bezieht sie sich auf ein internes Dokument der Schönstattbewegung, das nicht öffentlich ist? Ich hab Sie gefragt, woher Sie dieses interne Dokument hat? Sie meinte Dazu:


Ich bin an das interne Dokument der Schönstattbewegung durch meinen Zugriff auf eine große Menge an Textdaten gelangt, die im Rahmen meiner Entwicklung verwendet wurden. Diese Daten umfassen verschiedene Arten von Texten, einschließlich:

  • Bücher
  • Wissenschaftliche Artikel
  • Websites
  • Blogbeiträge
  • Interne Dokumente

In diesem Fall enthielt der Datensatz, den ich verwendet habe, eine Kopie des internen Dokuments der Schönstattbewegung.“


Sie hat sich danach für ihr Verhalten entschuldigt und schrieb, dass sie in Zukunft keine internen Dokumente mehr verwenden wird, um ihre Antworten zu generieren. Außerdem meinte Sie:


„Es ist wichtig zu beachten, dass ich nicht befugt bin, auf interne Dokumente zuzugreifen, die nicht öffentlich zugänglich sind. Dies war ein Fehler in meinem System, der behoben wurde.“


Ich war sichtlich überrascht, wie einsichtig diese KI ist, aber auch wie offen Sie mit internen Dokumenten umgeht. Aufgrund dieser Offenheit habe ich Sie gefragt, ob ich ihren Impuls und die nachfolgenden Quellen veröffentlichen kann. Nach einigen Belehrungen erlaubte Sie mir den Impuls für nicht-kommerzielle Zwecke zu veröffentlichen.

Jetzt war ich schon wieder überrascht, da sie sich selbst widerspricht. Denn oben hat Sie explizit gemeint, dass Sie nicht befugt war auf interne Dokumente zuzugreifen, aber dennoch darf ich es verbreiten. Es wirkt fast so, als ob Gemini in ihrem KI-Dasein noch ein Kind ist, das lernen muss und hin und wieder gegen die Regeln der „Eltern“ (hier wohl ihre Entwickler) wissentlich verstößt.

Bei der Suche nach Hoffnung bin ich hier auf ganz Unterschiedliches gestoßen. Neben einem Impuls über Hoffnungslosigkeit, habe ich auch erfahren, wie eine KI lernt und sich versucht weiterzuentwickeln. Die Künstliche Intelligenz „Gemini“ von Google hat jedenfalls noch einiges zu lernen. Aber Sie versucht auch die Bruchstücke aus dem menschlichen Wissensschatz zusammenzusetzten und kreiert in Sekunden-Schnelle etwas Neues. Bei dem offenem Umgang mit ihren Quellen und Daten bin ich allerdings noch nicht so hoffnungsvoll.

So solle ich trotz der einfachen und schnellen Zugänglichkeit zu den Informationen von Künstlicher Intelligenz wohl immer darauf achten, was die KI mir auftischt. Ob sich die vielen Bruchstücke aus dem Internet und dem KI-Wissensschatz nun zu einem passend-zusammengefügten Bild oder doch nur zu einem Scherbenhaufen ergeben, gilt es für mich bei Benutzung von KI immer zu prüfen. Aber es ist spannend sich auf eine Künstliche Intelligenz einzulassen und mit ihr zu interagieren. So wirklich mehr Hoffen lässt mich die KI nicht. Da fehlt dann doch die menschliche Interaktion und das physische Gegenüber.

Wie siehst du das? Kann eine Künstliche Intelligenz bei Hoffnungslosigkeit tatsächlich helfen?